Personalprobleme bei Gladbachs 1:2: Reitz‘ Ausfall, Elvedis Auswechslung und zwei fatale Fehlerketten
Gladbach: Reitz-Ausfall und Elvedi-Sorgen gegen Freiburg Personalprobleme bei Gladbachs 1:2 Reitz‘ Ausfall, Elvedis Auswechslung und zwei fatale Fehlerketten Mönchengladbach · Auf Rocco Reitz musste Borussia gegen Freiburg kurzfristig verzichten. Gerardo Seoane hatte auch nicht mit der Auswechslung Nico Elvedis kalkuliert. Gladbachs Trainer äußerte sich nach der 1:2-Niederlage zur Personalsituation und den entscheidenden Szenen vor den Gegentoren. Der SC Freiburg siegte schließlich mit 2:1 bei Borussia Mönchengladbach. „Bei dem Tor konnte Robin nicht mehr zum Doppeln raus, er hat trotzdem noch mal Gas gegeben, obwohl er Angst hatte, dass beim nächsten Sprint was reißt“, sagte Borussias Sportchef Roland Virkus. Dass Hack überhaupt bis zum Ende durchbeißen musste, lag an Borussias Personalsituation am Samstagnachmittag, die sich bereits vor dem Spiel verschärft hatte. Rocco Reitz fehlte nicht nur in der Startelf, sondern auch im Aufgebot. „Rocco hat die ganze Woche über muskuläre Probleme geklagt. Wir haben probiert, dass er noch in den Kader kommen kann. Das ist uns nicht gelungen. Wir werden versuchen, die Probleme in den nächsten Tagen in den Griff zu bekommen“, sagte Gerardo Seoane. Borussia – SC Freiburg: die Fohlen in der Einzelkritik Gladbachs Trainer war im Mittelfeld durch den Reitz-Ausfall zu einer Änderung gezwungen: Florian Neuhaus rückte neben Julian Weigl auf die Doppelsechs, weil Philipp Sander wegen der Nachwehen eines schweren Infekts ebenfalls nicht zur Verfügung steht. „Da fehlt uns im Mittelfeld ein Profil, das wir in so einem Spiel vielleicht brauchen: Balleroberung, Bissigkeit, Aggressivität“, sagte Virkus. Tatsächlich gelang es den Borussen nicht, aus dem Mittelfeld heraus das Spiel zu kontrollieren und für Gefahr zu sorgen. Auf die Führung in der 14. Minute durch das Eigentor von Christian Günter antwortete Freiburg nur zwei Minuten später durch Patrick Osterhage. Nicht nur die Tatsache, dass Gladbachs Torhüter Tiago Pereira Cardoso und Ko Itakura den Ausgleich wohl hätten verhindern können, sich aber eher behinderten, sondern auch die Entstehung über die linke Abwehrseite ärgerte die Borussen. „Bei dem tiefen Lauf hat die Kommunikation zwischen Luca Netz und Robin Hack gefehlt, wer wen übernimmt“, bemängelte Virkus. Neben Neuhaus war Netz die zweite personelle Veränderung im Vergleich zum 1:1 beim FC St. Pauli in der Vorwoche, für die sich Seoane allerdings freiwillig entschieden hatte. Netz verdrängte Stamm-Linksverteidiger Lukas Ullrich auf die Bank, wirkte bis zu seiner Auswechslung aber immer wieder überfordert, Freiburg nutzte das mit vielen Vorstößen über diese Seite aus. „Das muss sich einspielen. Luca ist ein guter Junge und hat sicher ein anderes Profil als Lukas Ullrich. Wenn er Rhythmus hat, ist er ein guter Spieler“, sagte Virkus. Gemeinsam mit Alassane Plea verließ Netz in der 64. Minute beim Stand von 1:1 den Platz, sie wurden von Kevin Stöger und Ullrich ersetzt. Nico Elvedi muss gegen Freiburg angeschlagen raus In der 66. Minute musste Seoane dann ein zweites Wechselfenster nutzen, weil Innenverteidiger Nico Elvedi plötzlich signalisierte, dass es nicht mehr weitergehe. „Bei Nico Elvedi gab es einen Zusammenprall, der einen Krampf ausgelöst hat. Es muss gecheckt werden, ob eine Verletzung vorliegt oder nicht“, sagte Seoane. Die Auswechslung Elvedis hatte zur Folge, dass Neuhaus und Honorat, bei denen bereits vor dem Spiel klar gewesen sein dürfte, dass sie nicht 90 Minuten auf dem Platz stehen werden, beim Doppelwechsel in der 76. Minute den Platz verließen – das dritte und letzte Wechselfenster war dadurch aufgebraucht und Hack, der in der 37. Minute bei seiner größten Chance den Pfosten getroffen hatte, musste bis zum Ende durchhalten. Die vielen Wechsel hatten Folgen: Joe Scally, Friedrich, Chiarodia und Ullrich bildeten in der Schlussphase die Abwehrkette, während Itakura auf die Doppelsechs neben Weigl rückte und Stöger auf die Zehnerposition. Tomas Cvancara orientierte sich nach rechts, Tim Kleindienst blieb im Sturmzentrum und Hack schleppte sich links über die Runden. Das 1:2 folgte schließlich auf eine Gladbacher Fehlerkette: Hack kam nicht mehr mit, Chiarodia nicht in den Zweikampf, Ullrich verteidigte Doans Flanke nicht und Friedrich ließ Manzambi unbedrängt einköpfen. Vor allem deshalb war Seoane nach dem Spiel interessiert daran, die Gründe für die Niederlage fußballerisch zu erklären: „Wir haben die zwei Tore nicht gut verteidigt und haben mit Ball zu viele technische Fehler und Ballverluste gehabt“, sagte der Trainer. Bis zur nächsten Aufgabe bei Borussia Dortmund am Ostersonntag haben er und sein Team nun Zeit, das Freiburg-Spiel aufzuarbeiten. Ob Seoane dann wieder mit Elvedi und Reitz planen kann, werden die nächsten Tage zeigen. Moritz Nicolas, Jonas Omlin, Nathan Ngoumou und Philipp Sander fallen auf jeden Fall noch aus.